Monthly Archive for September, 2010

In letzter Zeit wurde einiges in der Presse über uns und Freunde geschrieben. Siehe „Pressespiegel„.

Radlaktion

Die Radlaktion hat viel Spaß gemacht! Erst haben sich etwa 80 Bulgar_innen ihre Radl ausgewählt, dann haben wir noch eine Diskussionsrunde und Brotzeit in Wörthhof gemacht um dann zu etwa sechzigst (schwer zu schätzen) uns auf die Räder zu schwingen mit Polizeieskorte in Richtung Bahnhofsviertel. Mit viel Geklingel und Sprachchören: „Wir wollen Arbeit!“ vor der SPD-Zentrale; „Hopp hopp hopp, Rassismus Stopp!“ auf dem Marienplatz und „Hoch die internationale Solidarität!“ vor dem französischen Konsulat.

Mobil gegen Sarkozy: Fahhrad-Verteilung und Fahrrad-Demonstration am 16.9.

Liebe Freunde,

wir laden euch herzlich zu den folgenden Aktionen ein!

Am Donnerstag den 16. September ab 12.00 Uhr wollen wir, die Initiative Zivilcourage, im Kulturzentrum Wörthhof (Wörthstr.10, 81667 München) Fahrräder an unsere bulgarischen Freunde aus dem südlichen Bahnhofviertel verteilen. Nach einem Aufruf haben wir von Münchner Bürgerinnen und Bürgern ca. 150 Fahrräder bekommen, von denen inzwischen ca. 80 wieder fahrtauglich sind und verteilt werden können.

Da die Bulgar_Innen aus dem Bahnhofsviertel unter starker Ausgrenzung und Diskriminierung zu leiden haben, leben sie unter extrem prekären Umständen, oft mit ihren Familien auf der Straße. Aufgrund der eingeschränkten Freizügigkeit neuer EU-Bürger_innen und der daraus resultierenden bürokratischen Hürden ist ihnen der Weg in abgesicherte Beschäftigungsverhältnisse faktisch versperrt und sie sind der Arbeitsausbeutung preisgegeben. Die Fahrräder sind für sie eine Möglichkeit in München mobil zu sein; auch für die, die sich keine MVV Tickets leisten können.

Anschließend wollen wir gemeinsam eine Fahrraddemonstration zum Französischen Konsulat unternehmen, um gegen die jüngsten rassistischen Aktionen der französischen Regierung gegen – in verarmten prekären Verhältnissen lebende – migrantische Mitbürger_Innen der neun EU-Staaten in Frankreich zu protestieren. Siedlungen werden dort zerstört, eine Gruppe von Menschen unter Generalverdacht gestellt und abgeschoben in ihr Herkunftsland, das sie auf der Suche nach einer neuen Chance verlassen haben. Dieses Vorgehen sehen wir als stellvertretend an, für eine europäische Politik, die den nicht hinnehmbaren Lebensumständen dieser Menschen entweder mit Wegschauen oder rassistischen Repressionen begegnet, statt in allen Mitgliedsstaaten verantwortungsvoll, konstruktiv und vor allen Dingen unter Einbeziehung des Wissens und der Würde der Menschen selbst eine Veränderung der politischen Umstände und Strukturen anzugehen, die dieser Situation zugrunde liegen.

Wir können weiterhin für unsere Freunde Fahrräder brauchen, aber bitte nur noch in halbwegs fahrbarem Zustand. Wir holen die Räder auch gerne selber ab.