Archive for the 'Ankündigung' Category

Cтачка! Streik! Prekär besetzt in Berlin. Kämpfe der Eisfabrik-Bewohner_innen

Von der Kirche über die Parteizentralen von DIE LINKE und SPD zur Berliner Senatsverwaltung – die Suche nach einer langfristigen Bleibe gestaltete sich für eine Gruppe von bulgarischen Tagelöhner_innen als Odyssee zu verschiedenen politischen Akteuren.
In der ehemaligen Eisfabrik in Berlin-Kreuzberg wohnten jahrelang ca. 30 Menschen in improvisierten Unterkünften. Seit der Räumung Ende 2013 kämpfen die Ex-Bewohner_innen um eine menschenwürdige Unterkunft. Mit mehreren Besetzungen brachten sie ihre Forderungen an die Öffentlichkeit. Am 15.06. werden die Ex-Eisfabrik-Bewohner_innen in München von ihren Kämpfen berichten.
Mehr Infos unter: http://wirbleibenalle.org/?cat=139

Zur Veranstaltungsreihe Cтачка! Streik!
Rathausbesetzung in Köln, Streik in der Papenburger Werft, Besetzungen der Berliner Eisfabrik-Bewohner_innen. An verschiedenen Orten regt sich Widerstand von bulgarischen und rumänischen Migrant_innen gegen prekäre Lebensumstände. Die Veranstaltungsreihe „Cтачка“ (Stachka, dt. Streik) versucht in drei Abendveranstaltungen verschiedene Protestorte und
-formen zusammenzubringen und einen gemeinsamen Horizont auszuloten.

Film mit und über bulgarische ArbeiterInnen

Ein halbes Jahr lang haben vier EthnolgiestudentInnen der LMU München ausgehend von ihrem Engagement in der Initiative für Zivilcourage versucht dem Alltag der bulgarischen ArbeiterInnen näher zu kommen. Sie haben Nächte an der Hackerbrücke verbracht, sind mit BulgarInnen durch die Stadt gezogen; haben sie auf Ämter und zu Bewerbungsgesprächen begleitet; haben Picknicks veranstaltet, bei denen ein Wörterbuch die einzige Kommunikationsgrundlage darstellte; und sie haben BulgarInnen in ihrer Heimat besucht. Viele dieser Stunden haben sie mit zwei Kameras begleitet. Herausgekommen ist ein Film über alltägliche Situtationen in der Abwesenheit von Arbeit, über Wut und Frust, über reale Auswirkung der EU-Poltik auf Bürgerebene, über die Gründe der Migration und über Kommunikation, auch jenseits von Worten.

Angheörige sozial benachteiligter Gruppen, insbesondere der türkischen und der Roma-Minderheit in Bulgarien, verdingen sich aus Perspektivlosigkeit in der Heimat in ganz Europa als Arbeiter. Aals halbwertig behandelte EU-Bürger dürfen sie überall hin reisen, erhalten aber nur unter schwierigen Bedingungen eine Arbeitserlaubnis. Auch nach München kommen viele dieser ArbeiterInnen, um Geld zu verdienen oder um sich hier ein besseres Leben aufzubauen, um ihren Kindern eine andere Zukunft zu ermöglichen. Die BulgarInnen arbeiten häufig als Tagelöhner, für teilweise unmenschliche Gehälter und werden zudem regelmäßig um ihr Geld betrogen.

Deswegen schlafen viele der ArbeiterInnen auf Parkbänken, in Aufenthaltsräumen der deutschen Bahn oder pendeln durch Zimmer ihrer Bekannten. Einige bekommen auch Zimmer in den völlig überfüllten Arbeiterwohnheimen, die in miserablen Zuständen sind. Verschimmelte Decken, Küchen in denen offene Leitungen aus den Wänden hängen. 250 Euro oder mehr zahlt man pro Person für ein Bett, zwischen vier und acht Leuten schlafen in einem Zimmer. Bad und Küche teilt man sich mit den bis zu zwanzig Zimmern auf einem der düsteren Gänge. Wer durch so ein Wohnheim geht ohne einmal in das freundliche und warme Innere eines der Zimmer geladen worden zu sein, dem fröstelt vor der seltsamen Tristesse des Ortes. Abends, gegen sieben, halb acht, trottet eine Reihe erschöpfter und finster drein schauender Männer die Treppen hinauf, die Beine müde hinter sich herziehend. Am Treppenabsatz angekommen verstreuen sie sich in alle Richtungen und verschwinden Mann für Mann in einem der Zimmer, als ob ein schwarzes Loch sie verschlucke. Sie mustern uns misstrauisch,  es muss surreal wirken, wie wir vier durchschnitts StudentInnen etwas verloren auf dem Gang rumstehen und auf unsere Gastgeber warten – in dem Gewirr der Zimmer finden wir die richtige Nummer nicht. Zu den misstrauischen Blicken der Arbeiter, die an uns vorbei schleichen, werden wir vom Büroleiter des Hauses inquisitorisch befragt: Deutsche fallen an so einem Ort irgendwie auf. Sie sind suspekt. Warum sollten sich vier StudentInnen und ein deutsch-türkischer Arbeiter für diese unterste Schicht deutscher Gesellschaft interessieren?

Räder Für Alle! Radlaktion, 19.00 Uhr am 21.Juli 2011

Die Initiative Zivilcourage und das Kulturzentrum Wörthhof veranstalten eine neue Radlaktion inklusive Straßenfest am Donnerstag, 21. Juli 2011, 19.00 Uhr, am Bordeaux-Platz in Haidhausen.
Alle sind herzlich eingeladen!

Wir werden wieder ca. 150 Fahrräder verschenken, an Menschen, die ein Fahrrad brauchen können.
Für ein buntes musikalisches Begleitprogramm ist gesorgt: Es gibt bayerische Musik mit Josef Zapf und Freunden zu hören!

Gemeinsam demonstrieren wir für eine offene Politik, für Ehrlichkeit und Gerechtigkeit.

* Mobil auf Rädern für ein offenes, solidarisches politisches Bewusstsein!

* Mobil auf Rädern für eine gerechtere Gesellschaft!

Für alle, die nicht benutzte Fahrräder zu hause stehen haben:
Wir können für unsere Aktion weiterhin Räder brauchen, aber bitte nur noch in halbwegs fahrbarem Zustand. Wir holen die Räder auch selber ab, oder ihr könnt sie zum Kulturzentrum Wörthhof bringen.

Am 16.09.2010 hatten wir, die Initiative Zivilcourage, eine erste erfolgreiche Radlaktion veranstaltet.
Nach einem Aufruf hatten wir von Münchner Bürgerinnen und Bürgern ca. 150 Fahrräder bekommen, die wir an bulgarische Tagelöhner_innen, die in unter sehr prekären Bedingungen in München leben, verschenkt haben.
Sie haben so nun die Möglichkeit in München mobil zu sein, auch wenn sie sich keine MVV-Tickets leisten können.
Wir demonstrierten bei dieser Gelegenheit gemeinsam unsere Solidarität mit den rumänischen und bulgarischen Roma, die gerade systematisch aus Frankreich abgeschoben wurden.
Neben unseren bulgarischen Freunden gibt es natürlich auch viele andere Menschen, die unter Ausgrenzung, Ausbeutung und andern Ungerechtigkeiten zu leiden haben. Das Ziel der Initiative Zivilcourage ist es, diese Menschen zu stärken und gemeinsam neue Wege des Zusammenlebens zu beschreiten, um Ungerechtigkeiten zu bekämpfen und zu überwinden.
Um dieses Ziel zu unterstreichen sagen wir: Räder Für Alle!

Initiative für Zivilcourage und das Kulturzentrum Wörthhof
Wörthstr.10, 81667 München
Telefon: 089/44454158
E-mail: info@woerthhof.de[mailto:info(at) woerthhof.de]

*Gegen Ausgrenzung und Ausbeutung* Dienstag 14. Dez.

Beginn der Veranstaltungsreihe *Soziale Kämpfe* des aki:
*Gegen Ausgrenzung und Ausbeutung*
*Der Kampf prekarisierter Arbeiter_innen aus den neuen EU-Ländern in
München*

*Veranstaltung mit betroffenen Aktivist_innen, der Initiative Zivilcourage und einer Vertreterin von ver.di*

Einige hundert Münchner Mitbürger_innen aus neuen EU-Beitrittstaaten
leben unter extrem prekären Umständen mitten in der Münchner
Stadtgesellschaft, oft mit ihren Familien und häufig auf der Straße. Ein
hohes Maß an Ausgrenzung und Diskriminierung in allen Lebensbereichen gehört zu den alltäglichen Erfahrungen dieser Menschen. Darüber hinaus ist ihnen aufgrund der eingeschränkten Freizügigkeit neuer EU-Bürger_innen und der daraus resultierenden bürokratischen Hürden der Weg in abgesicherte Beschäftigungsverhältnisse faktisch versperrt und sie sind extremer Ausbeutung preisgegeben. In ihren Herkunftsländern gehören sie diskriminierten Minderheiten an — etwa den türkischen Bulgaren oder den Roma. Sie sehen dort noch weniger Zukunftsperspektiven als in München.

Zwischen 2007 und 2010 unterstützte die Initiative Zivilcourage
insgesamt 46 türkische Werkvertragsarbeiter, sich gegen Lohnbetrug zur Wehr zu setzen. Seit Anfang 2010 arbeitet die Initiative eng mit
prekarisierten Menschen aus neuen EU-Ländern, die jetzt im Münchner
Bahnhofsviertel leben, zusammen, um gemeinsam Wege zur Verbesserung ihrer Lebenssituation und des Zusammenlebens in der Stadtgesellschaft zu beschreiten. Über 200 Tagelöhner_innen traten auf ihre Vermittlung hin der Gewerkschaft ver.di bei und bekommen so nun — vielfach mit Erfolg — juristische Unterstützung, um vorenthaltene Löhne einzufordern.

Ziel der Initiative ist es dabei nicht, eine weitere karitative —
unter paternalistischen Prinzipien arbeitende — Hilfsorganisation zu
etablieren, sondern vielmehr mit partizipatorischen Projekten, Grenzen
zu durchbrechen und gemeinsam einen Kampf für bessere und lebenswerte Lebensumstände zu unterstützen.

*Wir wollen an diesem Abend mit betroffenen Aktivist_innen, der
Inititative Zivilcourage und einer Vertreterin von ver.di über ihre
Kämpfe diskutieren.*

*im Import Export, Goethestr. 30*
*ab 20:00 Uhr*
*Danach Party mit DJs*

Foto-Ausstellung münchen PREKÄR

Die Ausstellung „münchen PREKÄR“ ist vom 02. – 16. Dezember 2010 im Import Export, Goethestr. 30, zu sehen. Am 2. Dezember, von 19 bis 20.30 Uhr laden wir herzlich zur Vernissage ein – Überraschung inklusive (Eintritt frei). Ab 21 Uhr geben „Florian Riedel“ und „moop mama“ ein Jazz- Konzert; sie bitten um 7 Euro Eintritt.
In München leben viele hundert neue EU-Bürger_innen ohne Wohnung und soziale Absicherung. Bürokratische und rechtliche Hürden erschweren insbesondere abgesicherte Arbeitsverhältnisse. Doch unsere Arbeitskraft ist gefragt – v.a. im Bau-, Reinigungs- und Entsorgungsgewerbe. Meist arbeiten wir als Tagelöhner_innen; oft werden wir um unseren Lohn betrogen.

Mit dem Medium der Fotographie haben Natka, Hristo und Pembe aus Bulgarien gemeinsam mit der Fotografin Trixi Eder und der Forscherin Lisa Riedner in mehreren Workshops Ausdrucksweisen ihres prekären Lebens, ihrer Ziele und ihrer Forderungen kreativ erarbeitet. Mit der Foto-Ausstellung „münchen PREKÄR“ stellen sie die Ergebnisse dort aus, wo sie entstanden sind. Im Import Export – und auf den Straßen – sucht die Initiative Zivilcourage gemeinsam mit neuen EU-Bürger_innen in prekären Lebenslagen Wege zu einem besseren Leben und tritt für mehr Rechte ein. Die Initiative bot den Rahmen für dieses gemeinsame Projekt.

Mehr Infos unter:
Blog Flexi In-Security

Import Export

Das partizipative Foto-Projekt war Teil des EU-geförderten „Flexi In Security“ Programmes des Multicultural Centers Prague. „münchen PREKÄR“ wird unterstützt vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München.

„Wir sind hier, um zu arbeiten. Wir kommen, um selbstständig zu sein. Wir sind keine Menschen zweiter Klasse.“

eulhmeu

Mobil gegen Sarkozy: Fahhrad-Verteilung und Fahrrad-Demonstration am 16.9.

Liebe Freunde,

wir laden euch herzlich zu den folgenden Aktionen ein!

Am Donnerstag den 16. September ab 12.00 Uhr wollen wir, die Initiative Zivilcourage, im Kulturzentrum Wörthhof (Wörthstr.10, 81667 München) Fahrräder an unsere bulgarischen Freunde aus dem südlichen Bahnhofviertel verteilen. Nach einem Aufruf haben wir von Münchner Bürgerinnen und Bürgern ca. 150 Fahrräder bekommen, von denen inzwischen ca. 80 wieder fahrtauglich sind und verteilt werden können.

Da die Bulgar_Innen aus dem Bahnhofsviertel unter starker Ausgrenzung und Diskriminierung zu leiden haben, leben sie unter extrem prekären Umständen, oft mit ihren Familien auf der Straße. Aufgrund der eingeschränkten Freizügigkeit neuer EU-Bürger_innen und der daraus resultierenden bürokratischen Hürden ist ihnen der Weg in abgesicherte Beschäftigungsverhältnisse faktisch versperrt und sie sind der Arbeitsausbeutung preisgegeben. Die Fahrräder sind für sie eine Möglichkeit in München mobil zu sein; auch für die, die sich keine MVV Tickets leisten können.

Anschließend wollen wir gemeinsam eine Fahrraddemonstration zum Französischen Konsulat unternehmen, um gegen die jüngsten rassistischen Aktionen der französischen Regierung gegen – in verarmten prekären Verhältnissen lebende – migrantische Mitbürger_Innen der neun EU-Staaten in Frankreich zu protestieren. Siedlungen werden dort zerstört, eine Gruppe von Menschen unter Generalverdacht gestellt und abgeschoben in ihr Herkunftsland, das sie auf der Suche nach einer neuen Chance verlassen haben. Dieses Vorgehen sehen wir als stellvertretend an, für eine europäische Politik, die den nicht hinnehmbaren Lebensumständen dieser Menschen entweder mit Wegschauen oder rassistischen Repressionen begegnet, statt in allen Mitgliedsstaaten verantwortungsvoll, konstruktiv und vor allen Dingen unter Einbeziehung des Wissens und der Würde der Menschen selbst eine Veränderung der politischen Umstände und Strukturen anzugehen, die dieser Situation zugrunde liegen.

Wir können weiterhin für unsere Freunde Fahrräder brauchen, aber bitte nur noch in halbwegs fahrbarem Zustand. Wir holen die Räder auch gerne selber ab.

Nächstes Treffen am 20. April

Am 20. April findet unser nächstes offizielles Treffen statt. 20 uhr im Kulturzentrum Wörthhof, Wörthstr 10. Ihr seid herzlich eingeladen.
Wir werden sowohl unsere Handlungsmöglichkeiten in Zusammenarbeit mit unseren osteuropäischen Bekannten als auch den Werkvertragsarbeiter_innen besprechen.